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Technik für ein selbstbestimmtes Leben

Aktuelles Pflege

Das Bedürfnis, so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit zu bleiben, ist nachvollziehbar und natürlich. Allerdings kann dieser Wunsch auch mit Herausforderungen verbunden sein. Wenn das Alter voranschreitet, die Treppen im Haus oder die Küchenschränke schwer erreichbar sind oder man aufgrund von Pflegeproblemen bzw. einer Behinderung Unterstützungsbedarf hat, muss man sich mit Alternativen auseinandersetzen.

eingerichtete Musterwohnung der Ausstellung Pflege 4.0

Glücklicherweise gibt es viele mögliche Erleichterungen, die das Leben in der eigenen Häuslichkeit vereinfachen und bequemer gestalten. Auch in Form moderner, vernetzter Technik, der sogenannten Pflege 4.0! Diese kann dabei helfen, so lange wie möglich selbstbestimmt und sicher Zuhause zu leben.

Wie kann man sich das konkret vorstellen? Ein Sturzsensor beispielsweise erkennt, ob jemand hingefallen ist und löst anschließend einen Alarm aus - so kann schnell geholfen werden. Ein Sensor über dem Herd erkennt, ob Brandgefahr droht, sendet ein Warnsignal und schaltet automatisch den (Elektro-)Herd ab. Ein GPS-Armband hilft, verirrte Menschen schnell aufzufinden und unterstützt durch Signale an z.B. nahe Angehörige die schnelle Rückkehr in das sichere Zuhause. Eine „intelligente“ Medikamentenbox erinnert daran, dass es Zeit ist, die Tabletten zu nehmen.

Dies sind nur einige Beispiele. Technisch ist heutzutage noch viel mehr möglich. Die digitale Technik unterstützt dabei nicht nur pflegeempfangende Menschen, sondern kann auch pflegende Bezugspersonen entlasten. Wenn man weiß, dass die Angehörigen sicher sind, kann man gleich ruhiger schlafen. Ebenso können digitale Lösungen auch den Berufsalltag der professionellen Pflege verbessern. Digitale Dokumentationssysteme und intelligente Routenplanungen sind dabei nur zwei Beispiele.

Ganz wichtig: Im Mittelpunkt muss immer der Mensch stehen, mit seinen individuellen Bedürfnissen. Deshalb ist es wichtig, individuell passende Lösungen zu finden. Im Idealfall wird die moderne Technik mit weiteren Maßnahmen, wie z.B. barrierearmer Wohnumfeldgestaltung (Anbringen von Haltegriffen, Fixierung von Bodenbelägen etc.), kombiniert. Um wirklich zu helfen, müssen außerdem Aspekte der Finanzierung, des Datenschutzes und der Ethik berücksichtigt und geklärt werden.

Um den Interessierten und Betroffenen eine Anlaufstelle zu bieten, wurde in Berlin im Jahr 2020 das Kompetenzzentrum Pflege 4.0: LEBEN – PFLEGE – DIGITAL ins Leben gerufen. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und umgesetzt von der Albatros gGmbH und dem DAI-Labor der TU Berlin, informiert es neutral und ohne finanzielles Interesse. Auf seiner Internetseite (www.lebenpflegedigital.de) erfahren Sie alles über Produkte, Finanzierungsmöglichkeiten, Datenschutz, Gesetze u.v.m.. Außerdem können Sie sich hier auch für eine kostenlose Führung durch die Musterwohnung anmelden und die Technik der Pflege 4.0 einmal in Aktion erleben.

Simon Blaschke, Referent Kompetenzzentrum Pflege 4.0

Beispiele aus der Musterwohnung