Solidarität darf nicht länger bedeuten, dass vor allem Frauen in Familien oder Nachbarschaften unbezahlte Pflege leisten müssen. In Deutschland wird diese Arbeit viel zu oft als selbstverständlich angesehen und bleibt unsichtbar. Das belastet Familien und verhindert echte Gleichstellung.
Skandinavien zeigt, wie es besser geht: Dort ist Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – finanziert fast vollständig aus Steuern, organisiert von den Kommunen und getragen von doppelt so viel Pflegepersonal wie in Deutschland. In Norwegen kommen auf 10.000 Einwohner:innen 163 Pflegekräfte, in Deutschland sind es nur 80. In Schweden und Norwegen übernehmen die Kommunen den Großteil der Pflegekosten, private Zuzahlungen sind die Ausnahme – und Angehörige können arbeiten gehen, während ihre Liebsten professionell betreut werden.
Das Ergebnis: Pflegekräfte genießen in Skandinavien ein hohes Ansehen, sind besser ausgebildet und übernehmen mehr Verantwortung. Die Pflegequalität ist hoch, die Arbeitsbedingungen sind besser, und die Gleichstellung von Frauen und Männern wird gefördert.
Wir sagen: Deutschland braucht jetzt eine steuerfinanzierte Pflegevollversicherung, mehr Personal und eine starke kommunale Infrastruktur – für eine solidarische, professionelle und gerechte Pflege für alle!