“Wir in Deutschland, wir vergessen nicht. Erinnerung kennt keinen Schlussstrich und Verantwortung deshalb auch nicht.” – Bundespräsident Steinmeier
Historisch betrachtet stellt der 8. Mai 1945 den Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht dar. Diese wurde jedoch sowohl am 7. Mai im Hauptquartier der Alliierten im französischen Reims, als auch vor Vertretern der Sowjetarmee in der Nacht zum 9. Mai in Karlshorst unterzeichnet. Nach russischer Zeitrechnung war es bereits der folgende Tag, weshalb der 9. Mai in Russland als offizielles Kriegsende gefeiert wird.
Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus wird der 8. Mai 2025 in Berlin zum gesetzlichen Feiertag. Schulen und Kitas sind an diesem Tag geschlossen, Supermärkte und Discounter bleiben dicht, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten einen zusätzlichen freien Tag. Es finden in ganz Deutschland Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen statt. Dazu zählen Demonstrationen und Fahrrad-Korsos – aber auch eine Open-Air-Ausstellung am Brandenburger Tor.
Bis der 8. Mai 1945 offiziell in einer Regierungserklärung zur Sprache kam, dauerte es 25 Jahre. Willy Brandt, als Kanzler der von SPD und FDP geführten Regierung, thematisierte den Tag im Jahr 1970. Eine richtige Debatte erfolgte aber erst 40 Jahre nach dem Ende des Krieges in den 1980er-Jahren: Markiert der Tag die militärische Niederlage Deutschlands? Oder steht er für die Befreiung von Faschismus, von der Ideologie der Nazis, die Millionen Menschen ermordeten?