Vom Bahnhof spazierten wir durch den hübschen Ort, um dann am (Spreekahn-)Hafen vorbei nach Lehde zu wandern. Unser Wanderweg durch die naturbelassene Auen- und Moorlandschaft ging vorbei an den Wasserläufen des Spreewaldes. Manchmal fuhren parallel zu unserem Wanderweg mit Touristen besetzte Spreewaldkähne auf den Kanälen.
Ab und zu lag ein Haus an einem Kanal, zu erreichen über eine Brücke. Auch wir mussten einige Holzbrücken nutzen, um die Kanäle trockenen Fusses zu queren. Nach einer kurzen Rast besuchten wir das Freilandmuseum in Lehde.
Dies ist das älteste Freilandmuseum Brandenburgs und bietet einen lebhaften Einblick in das Leben der Spreewaldbewohner vor über 100 Jahren. Aus verschiedenen Regionen des Spreewaldes wurden Hofanlagen mit reetgedeckten Häusern zusammengetragen und hier wieder aufgebaut.
Man fühlte sich in eine Zeit ohne elektrischen Strom zurückversetzt. Das Wasser musste mit Eimern aus dem Fließ geschöpft und die Wäsche in der Wanne mit Bürste und Kernseife geschrubbt werden. Die gesamte Familie mit Großeltern, Vater, Mutter und Kindern teilte sich im mittleren 19. Jahrhundert einen einzigen Raum um zu essen, zu schlafen und auch zu spielen. An vielen Stellen im Museum konnte man auch die malerischen Trachten aus dieser Zeit bewundern.
Danach ging es wieder zurück Richtung Lübbenau, vorbei am Schloss mit dem schönen Schlosspark. Beeindruckend war das Torbogenhaus, das nach seiner Errichtung zunächst als Rathaus genutzt wurde und dann als Gerichtsgebäude und Gefängnis. Heute befindet sich das Spreewaldmuseum in diesem Gebäude, das sich der Spreewaldgeschichte widmet.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof fanden wir noch einen verwunschenen Weg. Der Regionalzug brachte uns dann zurück nach Berlin.