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Infektionsschutz bei Arbeit verbessern!

Gesundheit Pressemeldung

„Als Vorsitzende des SoVD-Landesverbandes Berlin-Brandenburg bin ich besonders erschreckt über die Sorge vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wegen des mangelnden Schutzes vor Corona-Ansteckungen bei der Arbeit“, so Ursula Engelen-Kefer. Dies gilt vor allem für Tätigkeiten, bei denen mit vielen Menschen umgegangen wird, wie im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie bei der Betreuung und Erziehung. Als besonders belastend wird die Arbeit im Homeoffice empfunden, wenn Kinder zu betreuen sind und die Wohnung für die Arbeit nicht geeignet ist. Dies gilt noch mehr, wenn mit ungewohnter und neuer digitaler Technik gearbeitet werden muss, für die es keine ausreichende Schulung und Unterstützung gibt. Zudem müssen die Kosten für Homework – etwa für Miete, Heizung und Strom – in mehr als 90 Prozent der Fälle ausschließlich von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern getragen werden.

„Es gibt mithin viele Anforderungen an Politik und Wirtschaft, um die gestiegenen Belastungen bei der Arbeit durch Corona abzubauen“, mahnt die SoVD-Landesvorsitzende. „In erster Linie müssen Arbeitnehmer*innen gesetzlich geschützte Rechte auf Homeoffice erhalten.“ Dabei geht es nicht nur um den Infektionsschutz bei der Arbeit, sondern ebenso um die gesundheitlichen Gefährdungen auf dem Weg zur und von der Arbeit. Bei den zum Teil überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Hygiene- und Abstandsregeln oft überhaupt nicht einzuhalten. Entscheidend ist weiterhin, dass die Arbeitgeber ausreichende Unterstützung bei den notwendigen Arbeitsgeräten, den dazugehörigen Einrichtungen sowie bei der Beratung und Einweisung leisten. „Es kann doch nicht sein, dass der weit überwiegende Teil der Arbeitnehmer:innen die Kosten für ihr Homeoffice aus eigener Tasche zahlen muss und beim Umgang mit der neuen technischen Ausrüstung sich selbst überlassen ist“, so Engelen-Kefer.

Ebenso sind Wirtschaft und Politik dringend gefordert, für eine ausreichende Betreuung der Kinder oder sonstiger Familienangehöriger mit Pflegebedarf in Zeiten der Pandemie zu sorgen. „Ansonsten bedeutet Homework in der eigenen Wohnung eine ständige Überforderung der betroffenen Menschen. Und dies trifft häufig Frauen. Sie werden in ihrer beruflichen Entwicklung damit noch weiter zurückgeworfen – gar nicht zu reden von den eskalierenden häuslichen Gewaltausbrüchen gegenüber Frauen und Kindern!“, stellt Engelen-Kefer fest.