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Berliner Senat und Wirtschaft müssen Tafeln unterstützen!

Armut Pressemeldung

Gerade in Berlin kommen die Tafeln zunehmend unter Druck. Die wachsende Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine, die Pandemie und die erheblichen Preissteigerun-gen bringen immer mehr Menschen in eine akute Notlage. Gleichzeitig nehmen die Lebensmittelspenden der Wirtschaft ab. Darin wird die zunehmende soziale Spannung in Berlin besonders deutlich. Als SoVD haben wir daher unsere Forderungen zur Unterstützung der Tafeln an Wirtschaft und Politik gerichtet.

"Als SoVD-Landesverband fordern wir Senat und Wirtschaft auf, die Tafeln zu unterstützen“, verlangt die Landesvorsitzende Ursula Engelen-Kefer. „Corona, die große Anzahl der vor dem verheerenden Krieg in der Ukraine Geflüchteten und die erheblichen Preissteigerungen erhöhen den Bedarf an Lebensmittelhilfe. Gleichzeitig bringt die nachlassende Bereitschaft zu Lebensmittelspenden die Tafeln in akute Bedrängnis.“ Insbesondere in Berlin wachsen Armut und Ungleichheit weiter. Rund 738.000 Berliner wohnen in „Kiezen“ mit sozialer Benachteiligung, wo besonders viele Menschen keine Arbeit haben, viele Kinder in Armut leben und ungewöhnlich viele Bewohner auf staatliche Hilfen angewiesen sind, so der amtliche Bericht des Senats.

In Berlin konnte zwar ein Teil der ausbleibenden Spenden durch die Wirtschaft über private Spenden ausgeglichen werden. Dies ist jedoch keine nachhaltige Lösung. Der SoVD Landesverband fordert die Unternehmen in Berlin auf, ihre Lebensmittelhilfe für die notleidenden Menschen zu erhöhen. „Gerade die Lebensmittelbranche hat in den Jahren der Corona-Pandemie erhebliche Umsatzzuwächse verzeichnen können. Dann ist es nur recht und billig, wenn sie dies jetzt durch mehr Lebensmittelspenden an die Tafeln und damit die notleidenden Menschen weitergeben“, fordert Engelen- Kefer.

Die Tafeln sind auf Spenden und die Hilfe ehrenamtlich tätiger Menschen angewiesen und brauchen die Unterstützung der Wirtschaft. Dabei können sie immer nur zusätzliche Hilfe leisten, um die größte Not der betroffenen Menschen bei der Versorgung mit Lebensmitteln zu lindern. „Die Politik ist in der Verantwortung, durch ihre Sozialleistungen ein menschenwürdiges Leben für ihre Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen“, so Engelen-Kefer. Längst überfällig seien die Erhöhung der Regelsätze in der Grundsicherung auf mindestens 650 Euro, eine monatliche Corona-Zulage von 100 Euro, die umgehende Zahlung der Energiekostenpauschale von 300 Euro auch an Rentnerinnen und Rentner sowie deren Erhöhung und nicht zuletzt die Senkung der Mehrwertsteuer sowie Zulagen für Lebensmittel.