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Projekt „Berliner Hausbesuche“ ein voller Erfolg

Aktuelles

Wie kann ich an der Gemeinschaft in meinem Umfeld teilhaben, meine Gesundheit erhalten und meine Selbstständigkeit auch im Alter bewahren? Das Pilotprojekt „Berliner Hausbesuche“ ist genau auf diese und ähnliche Fragen älterer Menschen ab 70 plus zugeschnitten. Die Senatsverwaltung Wissenschaft; Gesundheit und Pflege hat in Zusammenarbeit mit den beteiligten Bezirksämtern und dem Malteser Hilfsdienst ein kostenloses Informations- und Beratungsangebot für Berliner Senior*innen entwickelt.

Grafik mit zwei Berliner Bären
Logo der Aktion Berliner Hausbesuche

In Berlin gibt es eine Fülle von Unterstützungsmöglichkeiten und Beratungsstellen, auch für Senior*innen, aber nur wenige kennen die Vielfalt der Angebote insbesondere in ihrem direkten Umfeld. Die „Berliner Hausbesuche“, die im Sommer 2021 gestartet wurden, sollen das ändern. Der Malteser Hilfsdienst hat als Träger des Projektes ein Team von Lots*innen zusammengestellt, die seitdem in den beteiligten Berliner Bezirken im Einsatz sind.

Bei den Lots*innen handelt es sich um geschulte Expert*innen, wie Sozialarbeiter*innen, Gesundheitswissenschaftler*innen oder erfahrene Pflegekräfte. Sie knüpfen vor Ort Kontakte zu wichtigen Netzwerkpartner*innen, binden diese ein und führen ebenfalls die individuellen Beratungsgespräche durch. Der erste Kontakt erfolgt über ein persönliches Informationsschreiben des Wohnbezirks, so werden Senior*innen ab 70 Jahren gezielt angesprochen.

Die Terminvereinbarung machen die Interessierten dann selbst. Auf diesem Wege sollen möglichst viele Menschen über 70 vor dem Erreichen der Hochaltrigkeit erreicht werden. Die Lots*innen haben für die Besuche und die Beantwortung der Fragen der Senior*innen ausreichend Zeit, im Schnitt sind es anderthalb Stunden.

Für die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege sind die „Berliner Hausbesuche“ ein Erfolg. Ältere Berliner*innen haben so auch im Alter die Chance, ein abwechslungsreiches, vitales und selbstbestimmtes Leben zu führen und so mit ihrem sozialen Umfeld in Kontakt bleiben. Ein zunehmend wichtiger Aspekt, denn Berlin ist eine Stadt mit den meisten Singlehaushalten.

Viele Senior*innen vereinsamen mit zunehmendem Alter, weil Freund*innen oder Partner*innen selbst nicht mehr mobil sind oder versterben. So wird das vertraute soziale Netz immer dünner und im Alter neue Kontakte oder sogar Freundschaften zu knüpfen ist vielfach schwerer als in jungen Jahren. Das sind auch die Gründe, warum wir als Landesverband seit über 30 Jahren einen ehrenamtlichen Besuchsdienst haben und auch er ist Teil des neuen Netzwerks für Senior*innen. Die Nachfrage ist hier wie dort groß. Der 1000. „Berliner Hausbesuch“ fand deshalb erheblich früher als erwartet schon am 9. August statt. Als Ausdruck der Wertschätzung begleitete die Berliner Pflegesenatorin Ina Czyborra die Lots*innen bei diesem Besuch und verschaffte sich so einen eigenen Eindruck.

In der Auswertung hat sich gezeigt, dass fast ein Viertel der Besuchten auch direkt vom vermittelten Folgekontakt profitiert haben. Mittlerweile hat das Projekt über 130 Netzwerkpartner*innen gefunden und wurde jüngst auf sieben Bezirke ausgeweitet: in den Ortsteilen Charlottenburg, Hohenschönhausen, Lankwitz, Mariendorf, Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und dem Allendeviertel in Köpenick steht Berliner*innen das kostenlose Informationsangebot jetzt zur Verfügung.

Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen ist ein Ausbau des Angebots in den kommenden Jahren geplant. Wir werden auch weiterhin am Ball bleiben.

Mehr Informationen zu dem kostenlosen Informationsangebot „Berliner Hausbesuche“ gibt es für Interessierte unter www.berliner-hausbesuche.de sowie unter der Rufnummer 030 – 34 80 03 255.