Seit der ersten Gedenkstunde 1922 im Reichstag hat sich der Volkstrauertag zu einem bundesweiten Tag des Erinnerns und des mahnenden Nachdenkens über Krieg und Gewalt entwickelt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde sein Charakter zum sogenannten “Heldengedenktag” umgedeutet; nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte der Tag aber zur ursprünglichen Bedeutung zurück: das Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Status.
Jahr für Jahr ist der Volkstrauertag ein Anlass, innezuhalten – nicht nur, um an die Toten der Weltkriege zu erinnern, sondern auch, um ein Signal gegen jede Form von Gewalt und für Frieden, Menschenrechte und Verständigung zu setzen. Der SoVD, selbst 1917 als Verband für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene gegründet, ist von Anfang an Teil dieser Erinnerungskultur und bringt sich bis heute aktiv auf vielfältige Weise ein.
So nahmen Mitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter des SoVD Berlin-Brandenburg am vergangenen Wochenende an zahlreichen Gedenkveranstaltungen teil. Hervorzuheben sind insbesondere unsere Mitwirkungen bei der Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Plötzensee, am Mahnmal in Berlin-Lilienthal und in Berlin-Steglitz sowie in den Berliner Bezirken Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf. Dabei erinnern wir gemeinsam mit anderen Organisationen, Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens und Bürgerinnen und Bürgern an die Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror – und setzen ein Zeichen für eine friedliche Zukunft.
Ein besonderer Moment im Gedenkjahr ist die zentrale Feierstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag. Der SoVD ist regelmäßig mit einer Delegation vertreten, dieses Jahr durch den Sprecher des Landesvorstandes, Armin Dötsch. In festlichem Rahmen im Plenarsaal wird gemeinsam der Kriegs- und Gewaltopfer gedacht und das Gedenken im Sinne der Verständigung und Versöhnung erneuert. Die Erinnerungsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unseres historischen Selbstverständnisses und unseres gesellschaftlichen Engagements – heute mehr denn je.
Der SoVD engagiert sich dafür, dass die Erinnerung an das Leid der Vergangenheit nicht verblasst und heute zur aktiven Gestaltung von Gegenwart und Zukunft beiträgt – für ein friedliches und solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft.





