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Einblicke in die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung

Verbandsleben

Am 15. März führte der monatliche SoVD-Spaziergang zu den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) im Westhafen. Der Besuch bot die einmalige Gelegenheit, die Arbeit und das Engagement der Werkstätten näher kennenzulernen.

Waren mit dabei, v.l.n.r.: Joachim Krüger (2. Landesvorsitzender), Rita Krüger-Bieberstein (Beisitzerin Landesvorstand), Marion Halten-Bartels (Frauensprecherin KV Tiergarten-Wedding) und Angelika Golombek (Landesfrauensprecherin).

Die BWB wurden 1962 gegründet und betreiben derzeit 16 Werkstätten in Berlin. In diesen Einrichtungen werden Menschen gefördert, die den Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes nicht, nicht mehr oder noch nicht wieder gewachsen sind. Dabei umfassen die BWB verschiedene Bereiche wie den Berufsbildungsbereich, den Arbeitsbereich (Integrationsmanagement), die begleitenden Dienste sowie die Beschäftigungs- und Förderbereiche (BFB). Seit dem 1. Juli 2021 gehört auch das Integrationsunternehmen Integra gGmbH als 100%ige Tochtergesellschaft zu den BWB.

Gesellschafter der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind zu 70% das Land Berlin und zu je 5% die Arbeiterwohlfahrt, der VdK, der SoVD, die Cooperative Mensch e.V. und die Fürst Donnersmarck-Stiftung. Die restlichen Anteile halten die BWB selbst. Der SoVD ist im Aufsichtsrat durch Joachim Melchert  und in der Gesellschafterversammlung durch Joachim Krüger vertreten.

Neben den Arbeitsplätzen an den 12 Standorten, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, bieten die BWB für 13% der Mitarbeiter betreute Arbeitsplätze in betriebsinternen Gruppen (z.B. bei BMW), aber auch als betriebsintegrierte Einzelarbeitsplätze bei anderen Unternehmen an. Damit wird die Chance zum Übergang in den ersten Arbeitsmarkt eröffnet und gefördert. In den nächsten Jahren, so BWB-Geschäftsführer Dirk Gerstle, soll dieser Anteil auf 25 Prozent erhöht werden.

Die Kapazität der BWB umfasste im Jahr 2022 1.451 Plätze im Arbeitsbereich, 244 Plätze im Eingangs- und Berufsbildungsbereich und 170 Plätze im Beschäftigungs- und Förderbereich. Die Gesamtkapazität betrug 1.865 Plätze, die zu 77,6 % ausgelastet waren.

Der SoVD-Spaziergang ermöglichte den Teilnehmern einen Einblick in den Arbeits- und Lebensalltag der Menschen in den Werkstätten. Von einfachen handwerklichen Tätigkeiten bis hin zu komplexeren Arbeitsprozessen, wie der Montage des kukki- Toasters, konnten die Besucher die Vielfalt der Angebote in den Werkstätten kennenlernen.

Während des Spaziergangs wurde deutlich, wie groß die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität für Menschen mit Behinderungen ist. Die Unterstützung durch Organisationen wie den SoVD und die Arbeit der Berliner Werkstätten tragen dazu bei, dass sie ein erfülltes Leben führen und ihre Fähigkeiten entfalten können.

Der SoVD-Spaziergang zu den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung war ein inspirierendes Erlebnis, das gezeigt hat, wie wichtig die Unterstützung und Integration von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben und damit in unsere Gesellschaft ist. Veranstaltungen wie diese schaffen Bewusstsein und fördern Verständnis und Solidarität. 

Jeden dritten Freitag im Monat findet der SoVD-Spaziergang statt, gemeinsam rausgehen, zusammen spazieren. Unter dem Motto "gemeinsam, barrierefrei, unterhaltsam" werden spannende Orte herausgesucht, die es lohnt, näher kennenzulernen. Bei einer Führung lassen wir uns zu diesem Ort unterhaltsam Hintergründe und Lehrreiches erzählen. Unsere Spaziergänge sind barrierefrei und es gibt immer wieder Möglichkeiten für kleine Pausen. 

Am 19. April, 12.30 Uhr ist der nächste SoVD-Spaziergang: "Berühmte Frauen in Berlin" – Führung des Brecht-Weigel-Museums über den Dorotheenstädtischen Friedhof.  Anmeldung bitte bei Birgit Domröse, telefonisch unter 030 26393827 oder per E-Mail: post(at)sovd-bbg.de