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5. Mai: SELBSTBESTIMMT LEBEN – OHNE BARRIEREN

Aktuelles

Bereits das 32. Mal musste an diesem jährlichen europaweiten Protesttag auf die schwerwiegenden Diskriminierungen und Mängel bei der Barrierefreiheit aufmerksam gemacht werden. Mit rund 2.000 Teilnehmenden konnte wieder an die Zeit vor der Corona Pandemie angeknüpft werden. Menschen mit Behinderung und Beeinträchtigung sind keinesfalls eine Randgruppe, sondern rücken immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft. In Deutschland gibt es mehr als 10 Millionen Menschen mit Behinderung, davon 7,8 Millionen Schwerbehinderte. In Berlin und Brandenburg sind es – gemessen an der Bevölkerung – noch weit mehr.

50 Luftballons für die 50 BRK Paragraphen an Elke Breitenbach. Foto: Berliner Behindertenverband/Holger Groß

SoVD fordert Abbau von Diskriminierung – Barrierefreiheit und Inklusion in allen Lebensbereichen

Auch dieses Jahr hat ein Bündnis aus behindertenpolitischen Organisationen am 5. Mai zu dem Europäischen Protesttag in Berlin aufgerufen. Das Motto SELBSTBESTIMMT LEBEN – OHNE BARRIEREN war auf Gleichstellung und Inklusion gemäß der seit 15 Jahren geltenden UN-Behindertenrechtskonvention (UN BRK) ausgerichtet. Zum Bündnis gehören: der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland e.V. (ABiD), der Berliner Behindertenverband e.V., die Lebenshilfe Berlin e. V., der Paritätische Wohlfahrtsverband LV Berlin, der SoVD-Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. sowie der Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg.

Mit öffentlichen Aktionen – einem Demonstrationszug und einem Bühnenprogramm – konnten wir auf die immer noch erhebliche Diskriminierung hingeweisen und erneut die Notwendigkeit von Inklusion in allen Lebensbereichen deutlich machen. Auf der Bühne haben wir unsere Forderungen zu Barrierefreiheit beim Wohnen und Verkehr auch in "Leichter Sprache" vorgebracht. Das gesamte Bühnenprogramm wurde von einem Gebärdensprachdolmetscher begleitet.

Der Landesverband war auch in diesem Jahr wieder aktiv an der Vorbereitung des Aktionstages beteiligt und bei der Demonstration mit einem gut sichtbaren Block vertreten. Interessierte Veranstaltungsbesucher*innen konnten sich im Anschluss an unserem sehr gut besuchten Informationstand vor Ort informieren und mit vielen unserer Vorsitzenden, die den Stand betreuten, gleich ins Gespräch kommen.

Ein besonderes Ereignis war die Verleihung des Preises für die UN BRK mit 50 Luftballons analog zu den 50 BRK Paragraphen an Elke Breitenbach. Sie hatte sich als vormalige Sozialsenatorin (Die Linke) in Berlin insbesondere für Menschen mit Behinderung eingesetzt und diesen jährlichen Aktionstag auch in Pandemiezeiten persönlich unterstützt.

Der 5. Mai als europaweiter Protesttag ist in diesem Jahr, wegen der bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni, besonders wichtig. Denn es geht angesichts des erstarkenden Rechtsradikalismus in ganz Europa nicht mehr nur um die Zukunft des Sozialstaates als Kernstück der Demokratie, sondern auch um den Erhalt von Demokratie, Pluralität und Chancengleichheit. Das alles sind unabdingbare Voraussetzungen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und Beeinträchtigung, den Abbau von Diskriminierung und für Barrierefreiheit und Inklusion. Wir fordern deshalb von der Politik, Barrierefreiheit für Alle beim Zugang zu den Wahllokalen, sowie beim Wahlverfahren selbst. Gleichzeitig rufen wir dazu auf: Nehmen Sie/nehmt Ihr auch als Menschen mit Behinderungen dieses Wahlrecht wahr. Wir haben als Sozialverbände hart darum gekämpft.

Hier gelangen Sie zum Beitrag "Inklusion ist ein Menschenrecht" der rbb24 Abendschau vom 5. Mai 2024.